Bundesverdienstkreuz für Hellersdorfer Pflegemama Elke Baumann

Sie hat sich schon um fast 100 Babys in Not gekümmert

Bundesverdienstkreuz für Hellersdorfer Pflegemama Elke Baumann

Berlins Familiensenatorin Katharina Günther-Wünsch steckte Elke Baumann am Dienstag das Bundesverdienstkreuz am Bande an © Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie
Berlins Familiensenatorin Katharina Günther-Wünsch steckte Elke Baumann am Dienstag das Bundesverdienstkreuz am Bande an © Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie

Seit über 30 Jahren kümmert sich Elke Baumann um Kinder, deren Zukunft ungewiss ist. Fast 100 Babys hat sie schon als Kurzzeitpflegemutter betreut. Für ihr beherztes Engagement wurde die Frau aus Hellersdorf von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier nun mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt. Berlins Familiensenatorin Katharina Günther-Wünsch überreichte ihr am Dienstag die Auszeichnung.

„Sie sind eine Institution der Pflegekinderhilfe“, sagte die Senatorin bei der Verleihung. Zuerst berichtete der rbb. Der Sender hatte Elke Baumann bereits 2021 für die berührende Dokumentation „Bei Anruf Mama – eine Kurzzeitpflegerin und ihre Babys“ monatelang begleitet. 

 

Dass sie zu ihrer Lebensaufgabe fand, hat die frühere Verkäuferin dem Mauerfall zu verdanken: Als eine Nachbarin sich 1989 in den Westen absetzte, nahm sie deren neugeborene Tochter auf. Bald darauf wurde sie vom Jugendamt gefragt, ob sie sich nicht vorstellen könnte, dauerhalft als Pflegemutter zu arbeiten. 

 

Seitdem kümmert sich Elke Baumann regelmäßig um Säuglinge, deren Mütter nach der Geburt nicht für ihren Nachwuchs da sein können. Häufig sind es Kinder von Drogen- oder Alkoholabhängigen, von überforderten Minderjährigen, psychisch kranken oder inhaftierten Frauen, die die Hellersdorferin bei sich aufnimmt, um ihnen das zu geben, was sie ganz dringend brauchen: ganz viel Liebe und Geborgenheit. Elke Baumann springt so lange ein, bis eine Pflegefamilie sich bereiterklärt, dem kleinen Wesen ein Für-immer-Zuhause zu geben. Manchmal dauert es Wochen, manchmal viele Monate, bis eine langfristige Perspektive für ein Baby gefunden ist und die „Mama auf Zeit“ wieder Abschied nehmen muss.